Valbella’s Secret View
Mitten in den Bergen bei Valbella-Lenzerheide liegt das Zweieinhalbzimmer-Schmuckstück, das wir zuletzt umsetzen durften. Die Dachwohnung von 1970 haben wir komplett ausgehöhlt, umgestaltet und im neo-alpinen Stil neu interpretiert.
Die Herausforderung
Neuer Schlafraum für die beiden Kinder sollte auf der kleinen Fläche entstehen und im engen Eingangsbereich war zusätzlich eine neue Garderobe gewünscht. Die erste Idee, sie in die Wand zum Elternschlafzimmer einzubauen, war aufgrund deren tragender Funktion leider nicht umsetzbar.
Küche und Wohnbereich vorher…
…und nachher.
Die Idee
Die Küche musste funktioneller und platzsparender werden, um den Raum fürs Wohnen und Essen zu öffnen. Unterhalb der Dachschräge haben wir Platz für die Kinder-Schlafräume gewonnen, indem wir eine Mauer entfernten und den ungemütlichen Sofaplatz umfunktionierten.
3D-Visualisierung der neuen Küche.
Einblick in das neue Kinderschlafzimmer.
Die neue, schlanke Küche.
Wir hatten im Sinn, die kleine Wohnung grösser und ihre Übergänge fliessender wirken zu lassen. Dafür schwebten uns abgerundete Elemente, Möbel und Raumformen vor. Im Schlafzimmer beispielsweise, führt die Zimmerdecke im Bogen zum Boden.
3D-Rendering des Schlafzimmers.
Die fertige Umsetzung des Schlafzimmers: Rundungen in jeder Ecke.
Der Stil
Mit Handskizzen, frischem Moodboard und einem charmanten, farbenfrohen Designkonzept tasteten wir uns an die Lösungen heran.
Wir lieben es, lokalen, altbekannten Materialien neue Formen zu verleihen. Neu gedacht und bearbeitet, wirken Sie stark und passen hervorragend zum Neo-Alpinstil.
Für die Farbpalette liessen wir uns von der Lärche inspirieren: vom Tannengrün, vom Holz, von ihren Zapfen und den frischen roten Knospen im Frühjahr, deren Rot hie und da in der Wohnung als Akzent auftaucht.
Am Boden, an den Wänden und der Decke dominieren die warmen Töne des Lärchenholzes.
Geerdet durch natürliche Töne.
Durch die Doppeltür zum Koch- und Essbereich.
Viel Holz, viel Wärme.
Blick vom Essbereich in Wohnbereich.
Die Umsetzung
Beim Betreten der Wohnung empfängt einen die neue, kleine, in Knospenrot betonte Garderobe, die gut fünf Winterjacken, Handschuhe etc. aufnimmt. Ihre zureichende Tiefe haben wir aus der Wand zum Essbereich hin «gestohlen».
Recht schmal, dafür tief: Die Garderobe war weit oben auf der Wunschliste.
Die Spiegel an der Seite vergrössern den Durchgang optisch.
Blick zum Eingangsbereich (hinter der linken Wand).
Spätestens beim Schuheausziehen fällt der Blick auf die markanten Maserungen des Lärchenholz-Parketts. Die Spiegel an der Seite vergrössern den Durchgang optisch leicht und geben einen kleinen Vorgeschmack auf den rundum gerundeten Stil der Wohnung.
Auf der Rückseite der Garderobenwand, blieb ein kleiner Übersprung, in dem wir ganz oben ein witziges Deko-Fach freigelassen haben.
Die angenehm gepolsterte Rundbank lädt zum Sitzen und Verweilen und umrahmt hälftig den von Vinval designten Tisch aus Schwarzer Esche mit Serpentin-Granit-Inlet zur praktischen Pfannenablage. Die gepolsterten, stabilen, aber leichten Holzstühle versprühen einen Hauch von «Hüttenzauber».
Gepolsterte Rundbank und Tisch aus schwarzer Esche (Design von Vinval).
Optisch getrennt, funktionell vereint: Das offene Gestell zwischen Ess- und Wohnbereich.
Abendstimmung in der Dachwohnung mit gemütlichem Effektfeuer von coolfire.
Das offene von Vinval designte Gestell grenzt den Essplatz optisch vom Wohnbereich ab, verbindet aber gleichzeitig auf funktionelle Weise wieder. Dekostücke, Fondue-Caquelon und ein paar Weinflaschen finden hier gut Platz. Teilweise in Messing gefasste Tablare schützen das Holz und sorgen für edlen Charakter.
Ab der Hüfte abwärts gibt es ausziehbaren Stauraum für Tischsets, Servietten, Gesellschaftsspiele und alles, was man in Griffnähe haben will.
Ausziehbaren Stauraum für alles, was in Griffnähe sein muss.
Das massgefertigte Holzgestell grenzt den Essplatz optisch vom Wohnbereich ab.
Design und Produktion by Vinval: schlicht und exakt
Ein warmer Mokka-Ton zieht sich gebogen vom Essbereich zum Wohnzimmer hin, wo er erdend und beruhigend wirkt. Das Ambiente ist zusätzlich durch das Licht beeinflussbar: An der Deckenkante über dem Sofa befindet sich ein indirekt strahlendes und dimmbares LED-Band, das von «aufgehellt» bis «gedämpft» alle Stimmungen abdeckt. Über dem Esstisch schweben drei gläserne Pendelleuchten des italienischen Herstellers Penta in den Farben Warm Red, Dark Green und Black.
Warmer Mokka-Ton und die gedämpfte Lichterstimmung sorgen für ein heimeliges Wohngefühl.
Penta Pendelleuchten
In der Küche sahen wir Tannengrün für die Unter- und Oberschränke vor. Für edle Ausstrahlung sorgt in der oberen Reihe eine partielle Mesh-Abdeckung, unten wirkt die edle, eingefräste Diamantstruktur.
Der knospenrote Akzent erhielt seinen Platz am linken Abschluss des Oberbaus. Abdeckung und Arbeitsfläche sind aus dunklem Dekton gefertigt, einem pflegeleichten, robusten Oberflächenmaterial aus Glas, Keramik und Quarz.
Gegenüber bieten aus Lärchenholz angefertigte Hochschränke viel Platz für Küchengeräte, Haushalts- und Lebensmittel.
Die cleane, clevere Cuschina (Küche).
Unter- und Oberschränke in Tannengrün.
Die Diamantenstruktur ist eingefräst.
Die Grundbeleuchtung der Küche erledigen indirekt leuchtende LED-Strips, während gezielt angebrachte Spots der Schweizer Firma Ribag zusätzlich die wichtigen Arbeitsbereiche ausleuchten.
Die Frontelemente der Küche ragen abgerundet Richtung Ess-Ecke und schaffen so einen lockeren, weichen Übergang. An der Wand hinter Spülbecken und Kochplatten haben wir das mokkafarbene Bogenelement vom Essbereich wiederholt. Hier ist es allerdings in abwaschbarer Spezialfarbe angebracht und dient als Spritzschutz.
Auch die Linie der lärchenhölzernen Hochschränke verläuft erst in einer Rundung, in der wir ein Barelement sowie ein Effektfeuer von coolfire integriert haben, und zieht sich dann schräg weiter zur Wand des neuen Kinderzimmers. In dieser Schräglinie findet sich gepolsterte Sitznische mit Ablage und Leseleuchte. In den Schubkästen unterhalb der Sitzbank liegen kuschelige Decken bereit.
Vor der Fensterfront zum Balkon hin bietet ein TV-Möbel in Tannengrün – made by Vinval – Ablagefläche und etwas Raum für Multimediageräte.
Design und Produktion by Vinval: praktische Eleganz.
Gepolsterte Sitznische führt optisch zum Eingang des neuen Kinderzimmers.
Hinter der unscheinbaren Lärchentür verbirgt sich in unseren Augen das Highlight der Wohnung. In zwei vollwertigen Betten (120 x 200 cm), eingefasst in Lärchenholz, finden die beiden Kids die nötige Erholung vor dem nächsten Skitag. Ein schmaler Gang mit Ablage und dicke Filzvorhänge schaffen etwas Privatsphäre.
Unser persönliches Highlight: das neue Kinder-Schlafzimmer mit seinen zwei vollwertigen Betten (120 x 200 cm).
Die Schlafnischen wünschen schon beim Ansehen gute Nacht.
Den Schlafnischen wird frische Luft von aussen zugeführt. Überall verteilt und teilweise versteckt, befinden sich kleine und grössere Ablagemöglichkeiten, die locker das Handy und die Feriengarderobe aufnehmen. Selbstverständlich fehlen auch Steckdosen fürs Handy-Ladegerät und eine schwenkbare Leseleuchte nicht.
In der Decke haben wir die Sternzeichen-Formationen der beiden Kinder mit 477 eingelassenen RGB-LED-Spots nachgebildet. Lichtfarbe und -stärke sind separat steuerbar und die LEDs beispielsweise so programmierbar, dass sie in der Nacht automatisch herunterdimmen. Abgesehen vom Sternenhimmel herrschen die Naturfarben des Lärchenholzes und das omnipräsente Tannengrün.
Uns war wichtig, dass sich hier auch Erwachsene noch wohlfühlen. Dank der genügend grossen Betten und der Stehhöhe von 1,60 m kommt normalerweise kein Engegefühl auf.
Ob Tag oder Nacht, der Wohnbereich wirkt immer erdend.
Bei Tag ist der Wohnraum hell und offen und wird vom verstrickten Wollteppich – made in Finland – ungezwungen eingerahmt. Das Sofa ist mit flauschigem Teddy-Stoff in Dark Nightblue bezogen und reicht bis vor den Heizkörper, den wir mit einer Messing-Blende in Gitterstruktur für etwas Bergcharme eingefasst haben.
Schaut man über die Heizung hinweg durchs Fenster, erfasst man die Aussicht in die Heidner Bergwelt samt Heidsee. Noch besser lässt sich der Blick vom Balkon aus geniessen, wo man auf Outdoor-Design-Möbeln und einem Sofa der Marke Gandia Blasco sitzt.
Balkontür auf, Stress aus.
Das grosse Schlafzimmer liegt am anderen Ende der Wohnung. Hinter dem Kopf des Betts bekamen wir es wieder mit der markanten Dachschräge zu tun. Deren Kanten haben wir mit einer schön abgerundeten Lärchenholzdecke kaschiert. Wir wollten Modernität reinbringen und einen entspannenden Ort schaffen, der einen mit seiner Gemütlichkeit umhüllt. Die Wände in mattem Tannengrün und naturfarbigem Lärchenholz schaffen die Voraussetzung dafür. Passende Leinenvorhänge weichen die noch vorhandenen geraden Linien etwas auf.
An der Decke scheinen drei Glasleuchten von Bocci wie Monde auf ihrer Umlaufbahn zu reisen. Feine italienische Leseleuchten von Viabizzuno sind immer bereit, falls die Leselust aufkommt.
Dreifacher Mondschein.
Italienische Leseleuchten von Viabizzuno.
Dachschräge zur Dachrundung umgestaltet.
Obwohl nur eine Nasszelle auf relativ kleinem Raum besteht, sollte die Dusche grosszügig wirken. So haben wir den Lärchenboden aus dem Wohnbereich ins Badezimmer bis zur Duschnische hin weitergezogen. Eine besonders hohe Glaswand mit bequem breiter Pendeltüre und diskret angelegten Ablaufrinnen schützen zuverlässig den Boden vor zu viel Spritzwasser.
Das Farbkonzept der gesamten Wohnung wirkt auch hier. Den Akzent setzt das Lavabo von Cielo Ceramica in Beerenrot. Für den dahinterliegenden Spritzschutz und den Duschboden haben wir Puschlaver Serpentin eingesetzt – einen Stein, den wir das letzte Mal 2017 bei unserem ersten Umbauprojekt verwendeten.
Für alle Armaturen wählten wir wiederum ein mattes Schwarz, das man mittlerweile von Vinval kennt.
Das Untermöbel des Lavabos ist ein von uns veränderter Nachbau eines Cielo-Modells, bei dem wir die Proportionen verändert, die Ablage vergrössert und einen WC-Rollenhalter angebracht haben.
Auf die gegenüberliegende Wand haben wir eine wasserabweisende Tapete im Farbraum eines Tannenwalds aufgezogen. Sie spendet Tiefe und ein grösseres Raumgefühl.
Ein Glücksfund: Das beerenrote Lavabo passt voll ins Konzept.
Der Lärchenboden fliesst nahtlos ins Badezimmer.
Wir begrüssen Mut zur Farbe, planen aber für die langfristige Freude. Die Ruhe der Gesamtfarbgebung in der Wohnung wird vereinzelt durchbrochen von einem frechen, roten Blickfang. Wir denken natürlich voraus und setzen solche Akzente nur dort ein, wo man sie ein paar Jahre später auch einfach wieder ändern könnte – weil Vinval eben Vintage Value ist.
Es freut uns immer sehr, frei planen zu dürfen und die Kundschaft zu überraschen. Und wenn ihnen unsere Vorschläge gefallen, sind auch wir richtig glücklich.
