Deep Blue Jugendstil
Für diese Wohnung im Jugendstil konnten wir einmal mehr zeigen, was alles möglich ist und wie wir bei Vinval Projekte angehen. Den bestehenden Grundriss haben wir teilweise komplett neu konstruiert und neue Raumaufteilungen geschaffen.
Die Herausforderung
Bei solch deutlichen Veränderungen stellen die bestehenden Wasser- und Abwasseranschlüsse jeweils die grösste Herausforderung dar. Aber wenn man selbst alte, starre Gebilde auflösen und neu arrangieren will, muss man auch dafür die idealen Lösungen parat haben oder sie neu entwickeln. Das taten wir mit Erfolg, schafften es, die alte Form aufzulösen und ganz im gewünschten Stil und nach Geschmack der zukünftigen Bewohner wiederzubeleben.
Der Grundriss vorher…
…und nachher.
Über mehrere Handskizzen haben wir uns immer näher ans Projekt und die Vorstellungen unserer Kunden herangetastet. Obwohl wir bereits eine Jugendstilvilla im Zürcher Oberland umgestalten durften, befanden wir uns erneut im Balanceakt zwischen dem Ehren, Bewahren von Altem und dem Integrieren von Neuem. Schliesslich sollen die Räume konsequent den heutigen Wohngewohnheiten gerecht werden.
Handskizze des Koch- und Essbereichs aus der Entwurfsrunde.
Auszug aus den Moodboards.
Die Idee
Die Ideen erschienen schnell klar. Wir wollten einen edlen doppeltürigen Eingang zum Essbereich schaffen. Das Wohnzimmer sollte ruhig, etwas versteckt und dadurch cozyer werden. Darum schlugen wir vor, seinen Standort mit dem der Küche zu tauschen.
Der Stil
Der Jugendstil der Wohnung mit den klassischen Rahmen, Konturen, Sockeln und dem Fischgrätparkett ist nach wie vor unverkennbar. Die freie Kochinsel und die verspielten Badezimmerplatten vermögen das Ganze unaufgeregt aufzulockern.
Das Farbkonzept der gesamten Wohnung ist bestimmt durch leichtes Seegrün und dunkles Seeblau.
3D-Rendering der neuen Küche.
Gleicher Winkel: Die fertige Küche.
Die Umsetzung
Wer über diese Schwellen tritt, schwebt sofort in einem Meer aus Navy Midnight Blue und wird von der Hygge der Wohnung umarmt.
Im Entrée vom flutenden Licht angezogen.
Durch die Doppeltüren vom Entree zum Essbereich flutet das natürliche Licht, das einen instinktiv in den Essbereich mit Ausblick auf den Zürichsee zieht.
Durch die Doppeltür zum Koch- und Essbereich.
Alles dreht sich hier um die zentrale Kochinsel, die auf einer Linie mit dem Rundtisch und dem Aussichtsfenster liegt. Der Bereich gewann durch die klarere Aufteilung an Harmonie, alles scheint fliessender.
Die Kochinsel steht stimmig wie ein sorgfältigst gewähltes Möbel inmitten des Raums. Man kocht mit Blick zu den Gästen, im Rücken befinden sich die Wasser- und Abwasseranschlüsse. Backofen und Kühlschrank in der grossen Wand erweitern den Küchenbereich und erlauben das Kochen zu zweit, ohne einander im Weg zu stehen.
In einer Linie vom Esstisch bis zum Spülbecken.
Jeder Winkel ist durchdacht: Die Einkaufstaschen werden auf der Kochinsel abgestellt. Von da aus lassen sich die Lebensmittel direkt im Kühlschrank verstauen.
Die seegrünen Hochschränke ziehen sich weiter um die Ecke und führen zum in Beige gehaltenen Wohnraum, wo vorher die Küche war. Hier ist jetzt ein von uns entworfenes Barmöbel, eine Bibliothek und ein Hochboard enthalten.
Der Wohnraum liegt ruhig ums Eck, lädt ein zum Entspannen.
Das Badezimmer kommt ganz ohne Türen aus. Wohl bedachte Verwinkelungen und Möbelplatzierungen halten Wasserspritzer und direkte Blicke ab. Das eigens entworfene Trennmöbel sorgt für WC-Privatsphäre, dient als Papierrollenhalter und bietet Ablagefläche sowie Stauraum. Die Puzzle-Platten in der grossen begehbaren Dusche verleihen dem Raum Tiefe und eine natürliche, verspielte Klasse – So interpretieren wir den Jugendstil neu. :-)
Alles da, um den Tage perfekt zu starten und zu beenden.
Lavabo aus Valserstein: Minimalistisch, aber nicht kühl.
Aufwendig verlegte Puzzle-Platten sorgen für Tiefseestimmung.
Das Waschbecken, gefräst aus einem Valserstein, liegt schmal und geradlinig dank seitlich positionierten Wasserhähnen und -mischern. Praktisch und unaufdringlich fügt es sich elegant im Raum ein. Der Spiegel lässt sich mittels komplexer Konstruktion hochziehen, um die dahinterliegende Ablage in der Wand zu erreichen.
